Im Namen der Vergeltung by Karlden Chris & Hünnebeck Marcus & Chris Karlden

Im Namen der Vergeltung by Karlden Chris & Hünnebeck Marcus & Chris Karlden

Autor:Karlden, Chris & Hünnebeck, Marcus & Chris Karlden [Hünnebeck, Marcus]
Format: epub
veröffentlicht: 2019-12-29T16:00:00+00:00


Nach dem Gespräch trank er sein Bier aus, bezahlte und begab sich zurück in seine Wohnung. Von dort rief er Nina Raber an und bat sie, ihm morgen auch die Ermittlungsakte im Fall gegen den Innenstadtraser, der Hilles Frau getötet hatte, zu besorgen. Der Inhalt der Akte würde ihm sicher bei der Gestaltung seiner neuen Podcast-Episode helfen. Darüber hinaus hatte er die leise Hoffnung, darin möglicherweise auch auf ein Motiv für Hilles Ermordung zu stoßen.

18

Freitag

Vom Präsidium fuhr Hannes Stahl gemeinsam mit Schrader und Reiland am nächsten Morgen zu Hilles Wohnung. Erfahrungsgemäß stellte die Spurensicherung zwar die wichtigsten Beweismittel sicher, jedoch versteckten sich Hinweise oft auch in den vermeintlich unwichtigen Gegenständen.

Sie schauten sich zuerst im Wohnzimmer um.

»Wie teilen wir uns auf?«, fragte Reiland.

»Ich knöpfe mir das Arbeitszimmer vor«, beschloss Schrader. »Da stehen ein Schreibtisch und ein Regal mit Büchern.«

Stahl ärgerte sich kurz im Stillen, dass ihm Schrader zuvorgekommen war. Auch er hätte sich gern diesen Bereich der Wohnung angesehen. Er überlegte, ob er in den Keller gehen sollte, doch wollte er vermeiden, dass Schrader und Reiland ohne sein Zutun vorschnelle Theorien entwickelten.

»Machst du den Keller?«, bat er Reiland. »Dann guck ich mich im Wohn- und Schlafzimmer um.«

»Einverstanden.« Reiland tippte sich an die Stirn und verließ die Wohnung.

Ohne ein weiteres Wort ging Schrader nach nebenan. Stahl hingegen blieb unschlüssig in der Mitte des Raums stehen. Was sollte er sich zuerst vornehmen?

Ein Klingeln an der Wohnungstür unterbrach seine Überlegungen. Hatte Reiland etwas vergessen?

»Ich geh schon«, rief er.

Er trat an die Tür und schaute kurz durch den Spion. Reiland stand davor, außerdem die Nachbarin Thaler. Er öffnete ihnen und bemerkte sofort Reilands angespannten Gesichtsausdruck.

»Was ist los?«, fragte er.

Schrader trat aus dem Arbeitszimmer zu ihnen.

»Frau Thaler hat uns gehört und mich abgefangen. Sie wollte wissen, ob der Staatsanwalt Brandt, mit dem sie gestern Abend telefoniert hat, ebenfalls da sei.«

Reiland zwängte sich an Stahl vorbei, und die Nachbarin folgte ihm unsicher.

»Wann war dieses Telefonat?«, fragte Schrader an Elvira Thaler gewandt.

»Um zehn nach sechs«, antwortete sie. »Der Mann erkundigte sich nach Herrn Hille. Ich hab ihn ein bisschen abgewürgt, weil meine Lieblingssendung im Fernsehen anfing. Sagen Sie ihm, dass es mir leidtut. Ich habe nämlich eine wichtige Sache vergessen.«

»Welche?«, fragte Stahl.

»Sie müssen wissen, im ganzen Haus ist es hellhörig. Wenn ich nicht gerade fernsehe oder Radio höre, bekomme ich so einiges aus den Nachbarwohnungen mit. Auch Ihr Eintreffen vorhin war nicht zu überhören. Herr Brandt wollte wissen, ob Herr Hille Freunde hatte. Ich hab ihm gesagt, er hätte nie Besuch empfangen. Aber das stimmt nicht. In den letzten Monaten habe ich immer mal wieder Stimmen vernommen. Einen Mann und eine Frau. Tut mir leid. Ich wollte gestern Abend das Gespräch so schnell wie möglich beenden und habe nicht richtig nachgedacht.«

»Haben Sie die Personen je zu Gesicht bekommen?«, fragte Stahl.

»Nein.«

»Wann haben Sie die Stimmen das letzte Mal gehört?«, hakte Reiland nach. »Vielleicht erst kürzlich?«

Sie schüttelte den Kopf. »Das ist viel länger her. Bestimmt sechs oder acht Wochen.«

»Ich danke Ihnen«, sagte Schrader. »Wenn wir weitere Informationen benötigen, klingeln wir bei Ihnen.



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